Wie entsteht Darmkrebs? Ursachen, Verlauf und Prävention

Früh erkannt, ist Darmkrebs gut behandelbar.1 Neben Fortschritten in der Forschung sind vor allem Verständnis und Aufklärung wichtige Hilfsmittel für die richtige Prävention und Behandlung. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist es dabei, sowohl die Entstehung und Ursachen als auch die persönlichen Risikofaktoren einer Darmkrebserkrankung zu kennen.  

Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Als Darmkrebs werden dabei alle bösartigen Tumore in den Bereichen des Dick- und Mastdarms bezeichnet. Häufig wird auch von hier auch von einem kolorektalen Karzinom gesprochen. Darmkrebs rechtzeitig zu erkennen und zu therapieren ist von größter Bedeutung, denn in den Anfangsstadien sind die Heilungsprognosen sehr gut.1 

Warum eine frühzeitige Vorsorge wichtiger denn je ist

Aktuelle Zahlen auf einen Blick:

ColoAlert Icon einer von zwei Diagnose Spätstadium

61.000
Neuerkrankungen
pro Jahr1 

50 %
der Diagnosen in 
späten Stadien1 

17 %
Überlebensrate im
Stadium IV

Verlauf der Darmkrebserkrankung

Darmkrebs entsteht meistens aus Polypen

In den meisten Fällen entsteht ein Tumor im Darm aus Polypen. Das sind zu Beginn gutartige Wucherungen, die bei vielen Menschen vorkommen und sich nicht zwangsläufig zu einem bösartigen Tumor entwickeln müssen. Die Zellen denr Polypen können sich jedoch genetisch verändern, wodurch die Polypen zu Darmkrebsvorstufen, sogenannte Adenome, werden.2 Je nach Fortschritt der Erkrankung sind unterschiedliche Therapien notwendig, um den Krebs zu behandeln.

Die 5 Stadien der Darmkrebserkrankung

Stadium 0

Der Polyp hat sich im Darm gebildet und die ersten Zellen sind genetisch mutiert. Hieraus kann Darmkrebs entstehen.  
Behandlung:
Polypektomie bei der Kontrolldarmspiegelung4

5-Jahres-Überlebensrate: 100 %

Stadium I

Der Tumor beschränkt sich auf die oberflächlichen Zellschichten des Darms.3
Behandlung:
i.d.R. einfache Operation4

5-Jahres-Überlebensrate: 93 %1

Stadium II

Der Tumor ist vergrößert und kann sich vollständig durch die Darmwand erstrecken. 3
Behandlung:
Operation & Chemotherapie4
5-Jahres-Überlebensrate: 84 %1

Stadium III

Der Darmkrebs breitet sich auf die nächstgelegenen Lymphknoten aus.3
Behandlung:
Operation & Chemotherapie4

5-Jahres-Überlebensrate: 73 %1

Stadium IV

Der Darmkrebs hat Metastasen gebildet und auf andere Organe gestreut.3
Behandlung:
Operation & Chemotherapie4

5-Jahres-Überlebensrate: 17 %1

Welche Risikofaktoren gibt es für Darmkrebs?

Der größte Risikofaktor für Darmkrebs ist das Alter. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko einer Darmkrebserkrankung stark an.1 Die Ursache für den Risikoanstieg ist die natürliche Zellteilung der Darmschleimhautzellen, die im Alter immer immer unzuverlässiger funktioniert und dadurch zu mehr Fehlern bei der DNA-Verdoppelung führt. Diese Fehler werden auch Mutationen genannt und begünstigen die Entstehung von Darmkrebs. Folgende Faktoren können das Risiko einer Darmkrebserkrankung zusätzlich erhöhen:

ColoAlert Icon einer von zwei Diagnose Spätstadium

Darmkrebsfälle in der Familie

ColoAlert Icon Probenroehrchen Stuhltest

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Übergewicht und Bewegungsmangel 

Alkohol- oder Tabakkonsum

ColoAlert Icon Probenroehrchen Stuhltest

Verzehr von rotem Fleisch 

ColoAlert Icon einer von zwei Diagnose Spätstadium

Diabetes mellitus7

Immer mehr junge Menschen erkranken an Darmkrebs

Aktuelle Studien zeigen, dass immer mehr jüngere Menschen mit Darmkrebs diagnostiziert werden. Insbesondere in der Altersgruppe zwischen 20 und 49 erkranken jährlich immer mehr Patienten an Darmkrebs.8 Darmkrebsvorsorge sollte daher auch schon vor dem 50. Lebensjahr in Betracht gezogen werden, vor allem wenn weitere Risikofaktoren oder Symptome vorliegen. 

Sorgen Sie vor, bevor Symptome auftreten

Im Frühstadium zeigt Darmkrebs oft keine Symptome

Einer der Hauptgründe für die große Anzahl an zu spät gestellten Diagnosen ist die meist beschwerdefreie Entwicklungs­phase des Darmkrebses. In den Anfangs­stadien sind Symptome selten, weshalb Erkrankte oft erst zum Arzt gehen, wenn der Krebs bereits fortgeschritten ist.9 Dabei ist eine Therapie gerade im früheren Stadium der Erkrankung besonders erfolgsversprechend.1

Um sich ausreichend vor einer schweren Darmkrebs­erkrankung zu schützen, ist es essenziell vorzusorgen, bevor Symptome entstehen.

Typische Symptome für Darmkrebs sind:10

  • anhaltender Durchfall
  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Blut im Stuhl
  • chronische Verstopfungen

Früherkennung rettet Leben: Verschiedene Vorsorgemethoden

Wie auch bei anderen Krebserkrankungen, kann eine zielgerichtete Therapie besonders bei einer frühzeitig gestellten Diagnose dem Patienten die besten Erfolge bringen. In Deutschland gibt es zur Darmkrebsvorsorge folgende Methoden: 

  • Koloskopie (Darmspiegelung) 
  • Immunologischer Stuhltest (iFOBT) 
  • Tumor-DNA-Nachweis (z.B. ColoAlert) 

Referenzen

1) Zentrum für Krebsregisterdaten, Robert-Koch-Institut (2023). Krebs in Deutschland, 14. Ausgabe. 2)   De Palma et al. (2019). Cancers11(1017). 3) National Cancer Institute (2022). Cancer Staging [https://www.cancer.gov/about-cancer/diagnosis-staging/staging, Stand: 26.01.2024] 4)  Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF (2019). Leitlinienprogramm Onkologie, Langversion 2.0. AWMF Registrierungsnummer: 021/0070L. [https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/kolorektales-karzinom/, Stand: 23.01.2020]  5)  Figura G et al. Onkologie 32 (Suppl 3) (2009), 34-38. 6) Johnson CM et al. (2013). Cancer Causes & Control 24(6), 1207-1222. 7) Khan et al. (2020). PLoS Med 17(11), e1003431. 8) Vuik FE et al. (2019). Gut. 68(10), 1820-1826. 9) American Cancer Society (2023). Cancer Facts & Figures 2023. 15-16 10) Deutsches Krebsforschungszentrum (2022).[https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/darmkrebs/symptome.php, Stand:17.01.2024]